Sizilianische Ortsrundfahrt
Auf meiner letzten Tour mit meinem Wohnmobil durch Sizilien kam ich im Landesinneren zu einem kleinen Städtchen, dessen ordentliche Zufahrt ich nicht fand. Da sah ich einen grossen Traktor einen Seitenweg in Richtung der Stadt fahren und dachte mir, wo der hinfährt, da komme ich auch hin. So tuckerte ich frohgemut hinter diesem her. Doch plötzlich bog dieser in eine Hofabfahrt ab und ich ich musste gerade aus weiter. Die Strasse wurde immer enger, aber ich kam schliesslich zur Kirche des Ortes, die am höchsten Punkt des Städtchens stand. Die Weiterfahrt ging nur noch steil bergab, durch die mit grossen Steinplatten gepflasterte Ortsstrasse. Auf der einen Seite mit überhängenden Balkonen und auf der anderen Seite parkten die Autos der Anwohner. Für mich war so kein Durchkommen. So musste ich nun mit Hilfe einiger Anwohner alle Autobesitzer aus ihren Häusern holen, dass diese mir den Weg freimachten. Da es leicht zu regnen begann, waren die Steinplatten zudem noch glitschig und ich rutsche mehr voran, Stück für Stück die mehrere hundert Meter lange Ortsstrasse hinab. Die Sizilianer schimpften, gestikulierten, lachten oder schüttelten den Kopf über den Tedesci. Als ich schliesslich unten ankam rief ich laut Halleluja und im Scherz „und nun das Gleiche nocheinmal“. Meine Begleitern sah mich entsetzt an und meinte, dass sie mich dann sicher lynchen würden.
So war ich sicher das Tagesgespräch in diesem kleinen Städtchen im Herzen von Sizilien und für mich ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.