Peter hat geschrieben:Auf dem Weg von Valencia über Albacete und Linares nach Cordoba, kommt man hinter Albacete über hundert Kilometer durch eine schöne weite Landschaft voll mit Millionen an Olivenbäumen. So viele habe ich sonst noch nirgends gesehen. Soweit das Auge reicht, nur Olivenbäume !!!
Es fasziniert mich immer wieder aufs neue, wenn ich durch diese Landschaft fahre und ich habe sie bei schönem Wetter, bei Regen, bei starkem Wind, usw. erlebt und jedesmal war sie auf eine andere Weise schön.
Diese Strecke von Albacete aus bin ich oft gefahren und obwohl es eine lange Kurventour mit einer montonen Monokulturlandschaft ist, faszinierte sich mich immer wieder neu.
Manchmal hatte man das Gefühl sie ist unendlich.
Vor rund 25-30 Jahren suchte ich mit Wohnmobil mal einen Nachtplatz in Linares, was nicht einfach war. So stellte ich mich auf den gleichen Platz auf dem gerade ein Circo Roma gastierte. Aber das war nichts, denn von dort ging ein Höllenlärm aus und so flüchteten wir und fanden schließlich doch noch ein ruhigeres Plätzchen.
Am nächsten Morgen fuhr ich doch noch mal zu dem Circusplatz, weil dort eine Wasserstelle war, aus der ich Wasser fürs Wohnmobil tanken konnte. Ich ging über den Platz und schaute ins Zelt. Da war ein einziges Chaos, fast alle Stühle waren umgeworfen und überall lagen die Loszettel einer Lotterie herum und hunderte leerer Plastikbeutel, welche der Wind hin und her bewegte. Diese Lotterie war der nächtliche Höllenlärm und der Circus Teil einer lokalen Fiesta. Im Nachhinein habe ich es bereut, dass ich nicht ins Zelt geblickt und mir dieses Spektakel nicht angesehen habe. Ich glaube, da habe ich was ganz spezielles dieser Region versäumt.
Was mir auch noch in Erinnerung blieb, waren die sehr plattgefahrenen Reifen der Circustransporte. Sowas ging damals noch in Andalusien, aber in Catalonien hätten sie den sofort lahm gelegt.
Heute geht so etwas nirgends mehr in Spanien, aber damals gab es noch abenteuerliche Freiräume, welche eher nach Afrika passten, als nach Europa.
Damals fuhren junge Männer auch oft noch Rennen auf den Landstrassen und Tote waren an der Tagesordnung. Kannte damals einen erfolgreichen spanischen Unternehmer, dessen drei Söhne alle innerhalb weniger Jahre durch Autounfälle in Sportwägen ums Leben kamen. Nun ist sein Erbe ein Neffe, da alle seine Kinder ums Leben kamen. Und das war kein Einzelfall, denn ich hörte ähnliches aus anderen Unternehmerfamilien und die Väter waren machtlos und mussten zusehen, wie ihre hitzköpfigen Söhne alles riskierten.
Damals gab es aber auch noch andere Opfer auf andalusischen Strassen. Haufenweise tot gefahrene Hunde und Katzen, welche einfach am Strassenrand verwesten. Dazwischen humpelnde und dreibeinige Hunde. Es war ein furchtbarer Anblick und man fragte sich ob die Andalusier total gefühllos seien.
Anderseits überall brütende Störche auf den Dächern und Strommasten. Soviele Störche habe ich seitdem nie mehr gesehen. Das war ein seltsamer Kontrast!