Ulrich Schaffer

Interessante Gedanken und tiefe Erkenntnisse welche berühren

Ulrich Schaffer

Beitragvon Peter » 23.07.2011, 12:24

Der Schatz

Durch Jahrzehnte hat sich in dir ein Schatz gebildet,
der dich reich und kostbar macht.
Du trägst etwas Unverwechselbares in dir: dich selbst.
Du bist mit niemandem zu vergleichen.
Weil niemand das durchgemacht hat,
was du durchgemacht hast,
weil niemand deine Wege gegangen ist,
weil niemand so mit den Herausforderungen
umgegangen ist wie du,
und weil niemand die Schlüsse so gezogen hat,
wie du in Vergangenheit und Gegenwart
und wie du sie in Zukunft ziehen wirst,
darum hat sich in dir etwas gebildet,
das unvergleichlich ist: dein Wesen!

Schätze dieses Wesen nicht gering.
Wische den Schatz nicht weg,
belächele ihn nicht und mache ihn nicht kleiner.
Ob du erfüllt lebst, hängt davon ab,
ob du dich in deiner Einmaligkeit erkennst und liebst.
Nimm dir Zeit, dich zu entdecken.


Ulrich Schaffer
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 380
Registriert: 30.08.2010, 16:40
Wohnort: LL

Re: Ulrich Schaffer

Beitragvon Peter » 23.07.2011, 12:28

Was blieb

Erst waren wir zurückhaltend,
fanden die Wort nicht,
konnten nicht über unser eigenes Schicksal hinaussehen.
Wir standen im Regen und wünschten uns Sonne.
Dann sprach jemand von der Schwere,
von dem Fluss der Zeit, in dem wir alle untergehen,
von Gedanken, die Angst haben, frei zu sein,
von der Nacktheit der Liebe.
Wir rückten näher. Wir erkannten die Worte.
Wir ahnten die Ähnlichkeit untereinander.
So bildete sich die vorsichtige Verschwörung.

Als wir uns trennten,
nahm jeder den anderen mit,
dazu ein Stück des Geheimnisses.
Manche Wort vergaßen wir,
aber zwischen Begegnung und Einsamkeit,
zwischen Bedeutung und Leere
blieb die erstaunliche Sehnsucht nach Nähe.
Sie trägt uns,
wie das Abenteuer
den Erforscher neuer Welten trägt.

Ulrich Schaffer
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 380
Registriert: 30.08.2010, 16:40
Wohnort: LL

Re: Ulrich Schaffer

Beitragvon Peter » 23.07.2011, 12:30

Zauber und Fülle

Es sind nicht alte oder neue Wege,
die dich glücklich machen,
es ist die Seele, die in ihnen liegt,
die dich vorsichtig gläubig wiegt
mit ihrem warmen, stillen Lachen.

In dir entstehen der Zauber und die Fülle,
wenn deine alten Grenzen fallen
und eine neue, weite Welt,
vorläufig wie ein Zelt,
dich einlädt in die grenzenlosen Stille.

Dein Wunsch, die Weite zu erwandern,
hat sich schon lange in dir breitgemacht,
jetzt musst du nur noch tun,
alleine und mit andern,
was du mit Leidenschaft gedacht.

Ulrich Schaffer
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 380
Registriert: 30.08.2010, 16:40
Wohnort: LL

Re: Ulrich Schaffer

Beitragvon Peter » 23.07.2011, 12:33

Auf der Spur

Als wir losgingen, du und ich,
durch die wüste Landschaft,
nur ausgerüstet mit einem Leib Brot
und einer Flasche Wasser,
da erschien es so einfach,
was wir uns vorgenommen hatten.

Als aber das Dunkel sich senkte,
erschraken wir über unseren Mut.
Unsere Vergangenheit gab uns kein Licht,
Kälte durchdrang unsere Jacken,
und den Gespenstern an unserem Feuer
gaben wir feindliche Namen.
Du verlorst deine Sprache,
und ich konnte nicht mehr gehen.

Da legten wir uns selbst
Hände auf unsere steinernen Herzen
und sie wurden Haut und öffneten sich.
Wir erkannten in den Gespenstern
unsere abenteuerlichen Gedanken.
Wir brannten und leuchteten in den Erlebnissen.
Die neue Freiheit war nicht zu groß für uns.
Wir bezogen sie und gaben ihr keinen Namen.

Ulrich Schaffer
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 380
Registriert: 30.08.2010, 16:40
Wohnort: LL

Re: Ulrich Schaffer

Beitragvon Peter » 23.07.2011, 12:37

Eine Wende

Vor kurzem bin ich vierzig geworden.
Ich spüre es als Wende,
ziehe Bilanz und empfinde,
daß ich lange genug gewartet habe,
daß ich genug Rücksicht auf das "man"
und die anderen genommen habe.

Ich habe mein Pensum an Zurückhaltung erfüllt.
Ich habe mir gesagt,
daß ich noch zu jung sei,
und habe es mir auch geglaubt,
(manchmal auch gegen mein besseres Wissen).
Ich habe mir Unfähigkeiten eingeredet,
die ich nicht hatte,
um andere mit meiner Festigkeit
nicht zu schockieren.
Oft habe ich nichts gesagt,
und manchmal habe ich nicht denken wollen,
weil darauf eine Strafe zu stehen schien.

Jetzt liegt mehr als die Hälfte meines Lebens
hinter mir,
aber um die Länge geht es schon lange nicht mehr,
sondern um die Qualität,
und auf die will ich achten.

Deutlicher als je zuvor geht es mir auf,
daß ich eine gewisse Form des Wartens
nicht mehr üben will.
Das können jetzt andere übernehmen.
In mir will leben,
was in den Jahren gewachsen ist.

Wege laden mich ein,
steile und einsame,
leichte und schöne,
mit andern und allein
kann ich sie gehen.
Ich wähle jetzt als Vierzigjähriger
auf dem Hintergrund unzähliger Entscheidungen.
Jetzt soll zusammenkommen,
was vorher vereinzelt war.
Aus den Stücken soll ein Ganzes werden.

Ich wende mich den Grenzen zu,
die ich früher eingehalten habe,
um sie jetzt zu überspringen oder zu versetzen,
weil ich nichts mehr als vorgegeben annehme.
Ich mache mich auf, weiter und tiefer
in die Geheimnisse des Lebens einzudringen.
Für das Neue will ich wach sein,
für das Herz in der Mitte.

Ich will erwachsen sein,
ich will so alt sein, wie ich bin.

Ulrich Schaffer
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 380
Registriert: 30.08.2010, 16:40
Wohnort: LL


Zurück zu Lebensweisheiten



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron