So viele Jahre hatte ich dich gefürchtet

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So viele Jahre hatte ich dich gefürchtet

Beitragvon Beobachter » 25.12.2010, 16:46

So viele Jahre hatte ich dich gefürchtet

So viele Jahre hatte ich dich gefürchet. Alles Tun und Nichttun war darauf ausgerichtet, dich nicht zu treffen. Wann immer ich dich in meiner Nähe wußte, flüchtete ich und erschuf Situationen, dich mir fern zu halten.

Ich wußte nach all den Jahren nicht mehr warum, und schließlich warst du mir zu einem Fremden geworden. Aber ich fürchtete mich immer noch vor dir. Ich wollte dein Gesicht nicht sehen, deinen Atem nicht hören, deinen Duft nicht riechen, deine Berührung wäre tödlich gewesen.

Und dann kamst du, ein Fremder, und doch wußte ich gleich, als ich deine Schritte nahen hörte, daß du es bist. Du bliebst vor der Tür stehen. Ich wandte mich um, schaute aus dem Fenster, noch hätte ich aus dem Fenster springen können. Das Herz schlug schneller, der Verstand raste.
Es war klar, die Begegnung konnte nicht mehr verhindert werden und in diesem Moment willigte ich ein: Tritt ein, laß es uns hinter uns bringen.

Als sich die Tür öffnete und du eintratst, erwartete ich deinen Zorn, deine Rache, deine Strafe dafür, daß ich dich abgewiesen hatte, daß ich dich verleugnet hatte zu kennen.
Nun konnte ich nicht mehr anders, ich wandte mich um, um dich zu sehen. Du blicktest mich still an und ich erkannte, dass der, der zur Tür eingetreten war, ich selbst war.

Oz
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